Die Bedeutung der richtigen Abrechnung nach Soll-Vorauszahlungen in der Betriebskostenabrechnung

Die korrekte Abrechnung von Betriebskosten ist ein essentieller Bestandteil eines Mietverhältnisses und trägt dazu bei, Streitigkeiten zwischen Vermieter und Mieter zu vermeiden. Insbesondere die Wahl zwischen Soll- und Ist-Vorauszahlungen spielt dabei eine entscheidende Rolle. In diesem Beitrag werden wir genauer darauf eingehen, warum die Abrechnung nach Soll-Vorauszahlungen erfolgen sollte und welche Fehler vermieden werden müssen.

1. Abrechnung nach Soll-Vorauszahlungen: Die rechtlichen Grundlagen

Gemäß § 556 III 2 BGB ist der Vermieter (idR) dazu verpflichtet, fristgerecht eine Abrechnung über die Betriebskosten zu erstellen. Diese Abrechnung muss sich auf die im Abrechnungszeitraum entstandenen Kosten stützen und basiert auf den getätigten Vorauszahlungen durch den Mieter. Nach Ablauf der festgelegten Frist hat der Vermieter grundsätzlich keine Möglichkeit mehr, weitere Nebenkostenforderungen geltend zu machen, es sei denn, er kann mangelndes Verschulden nachweisen.

2. Abrechnungssicherheit und Vermeidung von Streitigkeiten

Die Abrechnungsfrist dient der Sicherheit des Mieters und soll potenzielle Konflikte zwischen Vermieter und Mieter verhindern. Eine zeitnahe Abrechnung ermöglicht es dem Mieter, über ein mögliches Guthaben zu verfügen oder sich auf eine Nachforderung einzustellen. Die Abrechnung nach Soll-Vorauszahlungen gewährleistet eine realistische Einschätzung der tatsächlich entstandenen Kosten.

3. Häufige Fehler: Abrechnung nach den Soll- statt den Ist-Vorauszahlungen

Ein verbreiteter Fehler in der Praxis ist die Abrechnung nach Soll- statt nach Ist-Vorauszahlungen. Dieser Fehler kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Nach Ablauf der Abrechnungsfrist ist der Vermieter grundsätzlich an das Abrechnungsergebnis gebunden und kann es nicht mehr zu seinen Gunsten ändern.

4. Ausnahmefall treuwidriges Mieterhandeln

Die Berufung auf ein objektiv fehlerhaftes Abrechnungsergebnis stellt sich nur in eng begrenzten Ausnahmefällen als Verstoß gegen Treu und Glauben dar. Vermieter müssen besondere Umstände nachweisen, die darauf hindeuten, dass der Mieter wissentlich von einem Fehler wusste und dennoch darauf vertraute.

Fazit: Die Wahl der richtigen Vorauszahlung und die Beachtung der Abrechnungsfrist sind entscheidend

Insgesamt ist die korrekte Abrechnung nach Soll-Vorauszahlungen von großer Bedeutung, um eine verlässliche Grundlage für die Nebenkostenabrechnung zu schaffen. Vermieter sollten sich bewusst sein, dass nach Ablauf der Abrechnungsfrist Änderungen zum Nachteil des Mieters ausgeschlossen sind. Die Beachtung dieser Grundsätze trägt dazu bei, eine transparente und gerechte Abrechnung zu gewährleisten und potenzielle Streitigkeiten zu vermeiden.

 

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Mietverhältnis-Einzelfall individuell ist und unterschiedliche Nuancen sowie Besonderheiten aufweisen kann. Die geschilderten rechtlichen Grundlagen und Empfehlungen dienen als allgemeine Orientierung, können jedoch nicht sämtliche Situationen abdecken.

Vertrauen Sie darauf, dass wir bemüht sind, Ihnen die bestmögliche Hilfe zu bieten und dazu beizutragen, dass Ihr Mietverhältnis reibungslos verläuft. Kontaktieren Sie uns bei Bedarf, und wir werden unser Bestes tun, um Ihre Anliegen zu klären.